Auf geht’s. Wir verlassen das Haus. 8 Uhr Gassi und dann gleich wieder hingelegt. Ich komme hier richtig runter. Keine Rückenschmerzen. Irre. Das wird das Klima sein und sowas von keinen Stress(, den ich mir selbst mache?!). So richtig Lust habe ich nicht. Schön fein in meiner Bubble im Wohnviertel mit Hund, Pool und alles. Aber heute raus. Die Nachrichten von den Schotten in Europa, die gute Laune machen. Ein bisschen davon will ich auch. Also ein deutsches Lokal rausgesucht in Little Haiti. Ich nehme den Bus. Kostet nichts, aber nur weil die Bezahlautomaten alle nicht funktionieren. Ich werde durchgewunken. U8 Berlin ist ja schon ne Nummer. Miami kann mithalten. Außerhalb der weißen Bubble geht’s hier bergab. Herzlichen Glückwunsch. Auch Miami hat Probleme. Ich steige über Müll und leere Bierflaschen. Ich komme aus Berlin. Daher alles nicht neu. Vorher dachte ich mir dass ich früher aussteige und bissl laufe. Ich entscheide mich dagegen. Es ist zu heiß und am Highway lang ist sowas von schrecklich. Kaum Leute auf den Straßen. Autos Autos Autos. Bevor ich SCHALALALA zum Deutschlandspiel mache, mach ich mich auf den Weg zum Wasser. Private Appartements. Aber einen kleinen Teil dürfen auch Bürger*innen und Touris nutzen. Ich habe mir vorher noch einen heißen schwarzen Tee mit Milch besorgt. Der Blick des Personals. Unbezahlbar. HOT? Ja, hot. Thanks.
Gestern bei meiner Gassirunde mit Ellie hat ein Nachbar den Hund erkannt. Wir kamen ins Gespräch. „Was macht ihr hier bei Hitze den ganzen Tag, außer arbeiten?“, frage ich neugierig. „Nichts oder das Land verlassen“! Wer sich das leisten kann haut ab. Wer das ist, ist klar.
Ich setze mich ans Wasser und erfahre, dass die Bahamas hier gleich um die Ecke sind. Wusste ich nicht. Peinlich. Reisen bildet. Neben mir eine Familie, die versucht Fische zu fangen. Aber so, als ob es wirklich um ihr Mittagessen geht. Der kleine Junge beschwerte sich bei seiner Familie, dass ich ihm nicht Hallo gesagt habe. Sympathisch. Das habe ich natürlich nochmal nachgeholt. Dann war auch wieder alles gut. Ich Tee, die anderen fischen. Erfolglos. Bis jetzt.
Der Wind am Wasser hilft die Hitze ertragen. Ein Anwohner aus dem Luxuskomplex macht eine Ansage, was wir hier machen. Wir nicken nur. Fischen und chillen, siehst du doch. Arschloch.
45 Minuten zum Lokal und der Nationalelf laufen oder den Bus. Ich muss mir das gut überlegen. Asphaltdschungel.
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