Irgendwas stimmt nicht! Depressiv bin ich nicht. Aber irgendwie komme ich nicht aus dem Knick. Ich verziehe mich auf mein Zimmer und ziehe mir hohle Serien rein. Ist mir auch in den letzten 68 Tagen nicht so wirklich passiert. PMS – ja, klar. Haut rein. Zickig und bissl Out Of Order. Aber das kann ich mittlerweile gut einordnen und damit umgehen. Ne, ne – da is was. Aber ich komme nicht drauf. Ich hutschel im Zimmer. Falte meine frische Wäsche (Luxus!!!). Dann habe ich einen Chat mit meiner Cousine. Ich teile ihr mit, da ich ja von Instagram weg bin, aber immer noch bei Meta – also bei WhatsApp jetzt meine Reise zeige. Instagram hat mich wahnsinnig gemacht. Wir kennen alle Dokumentationen und Entwicklungen zu diesem Thema. Der Content ist unterirdisch. Kopie der Kopie der Kopie. Es ist Zeitverschwendung und Input für die Reise auf gar keinen Fall mehr. Die Top 5 von Osaka sind definitiv nicht meine Highlights und werden es auch nicht werden. Ich hatte Momente, wo ich mich verglichen habe und dachte, dass ich falsch reise. Geht’s noch?! Das Osaka-Castle ist nicht beeindruckend. Punkt. Menschen zeigen ihr perfektes Leben. Die pädophilen Reels inkl. Inzest, als ich dann mal absichtlich abgebogen bin, haben mich sprachlos gemacht. Aber gekämpft wird noch um #freenipples. Hier läuft einiges schief. Ich missioniere hier niemanden, Instagram zu verlassen. Ich persönlich packs nicht mehr. Und ich war nie wirklich drin. Es gibt ja Menschen, die dort mehr als 4h täglich verbringen. Respekt. Ich bin raus. Ich werde nie ganz raus sein (können). Ich habe ein Google-Konto und bei WhatsApp bin ich ja auch. Ich habe ein bisschen gebraucht …Nächte, wo ich aus Langeweile gescrollt habe. Nein, es reicht. #Opfer. Personen schicken dir Reels, die dir nicht gefallen und es einfach nur random ist. Somit ist das Thema auch erledigt. Von dem Konsum und der Überwachung fange ich mit meinem Halbwissen hier nicht an. #JaronLanier. Komisch, schwups geht es mir besser und ich habe Bücher ganz schnell durchgelesen. Was man mit der Zeit alles so machen kann. 

Gut, dann haben wir das auch geklärt. Danke für die Aufmerksamkeit.

Ich erzähle meiner Cousine von meinem TravelBlues. Vielleicht war es mehr als erzählen, sondern auch schon jammern. Sie tastet sich ran und macht mir gute Vorschläge …aber ich bleibe streng und bockig. Ja, langsam reisen sollte man immer in Betracht ziehen, aber wenn einem ein Land keine Energie gibt, dann weiterziehen! Das ist es! Darauf bin ich nicht alleine gekommen! Bin ich also doch nicht perfekt und man braucht Menschen um sich herum, die einen Hilfestellung beim Denken geben. Ja, es stimmt. Japan ist toll. Super toll! Klasse! Dankbar, Japan gesehen zu haben. Ich gehe hier ein. Vielleicht liegt es an der Mentalität – den Menschen, die auf den Straßen nicht lächeln und für sich sind? Keine Hostelfeeling, wo man sich austauscht – Menschen, reden, kennenlernen …? In Berlin habe ich das auch nicht wirklich, aber da werde ich wenigstens angepampt. Und das hat etwas mit Interaktion zu tun. Und lieber das, besser als gar nichts! Sorry, meine lieben Japaner, ich mag euch. Eure Ordnung, euer Servicegedanke, euer #wirlebenabersowasinderzukunft, die Natur, eure Herangehensweise an Effizienz und Effektivität und das Sushi ist das beste. Aber mein Herz schlägt hier nicht höher. Das ist ok. 

Was sind die nächsten Schritte? Von meiner Cousine, HighEnd Projektmanagerin, bekomme ich Vorschläge – hm, oder eher Ansagen, wie das jetzt laufen kann. Ich lasse mich drauf ein. Ich fühle mich jetzt schon besser. Den nächsten Aufenthalt, den ich mit 10 Tagen geplant habe – WTF WHY??? – stornieren. Fuji und dann nochmal Tokio kurz vorbeischauen. Okay, ich schnappe mir mit einem Lächeln und Herzklopfen meinen Laptop. Energie, sie ist wieder da. In Japan bin ich schon ein Profi im Zug buchen. Erstmal checken, ob der Schnellzug zu Weihnachten noch Plätze hat. Ok, check. Anfrage bei dem Hostel in Kokura, ob ich von 10 auf 4 Tage umbuchen kann. Wenn nicht, ist es auch ok. Dann zahl ich eben 31 EUR, die Nacht. Zugticket ist geblockt …läuft. Zug kostet hier so viel. Ok, Thema Züge und Streckennetze in Japan muss ich hier ausblenden. Ohmmmm ….#Schweine. Jetzt Fokus, Frau Klamm. Dann 3 Tage ein traditionelles Gästehaus (Frau Klamm liegt ufn Boden! Fotos werden das dokumentieren! #Ryoka) in einem Ort mit Blick auf den Fuji gebucht. Check II. In Tokio ist vom 25.12. bis zum 30.12. ein Bett in einem Hostel geblockt. 27 EUR, die Nacht. Na geht doch! Es geht mir viel besser. Langsam reisen, wenn es mir dort gefällt oder ich dort einfach nicht weg will. Höre einfach besser in dich hinein, wie es dir geht und ob es dein Ort ist. Nicht künstlich etwas hinauszögern. Ich bin so erleichtert und habe wieder dazugelernt. Ob ich mir den Jahreswechsel jetzt in Tokio gebe oder am 30.12. einen Flieger nach Australien nehme weiß ich noch nicht. Vielleicht ist Tokio meine Stadt und ich werde dort für immer bleiben. Das finde ich vor Ort raus und das nur, wenn ich ganz ehrlich zu mir bin.

Die Umbuchung vom Hostel in Kokura hat auch geklappt. Also zahle ich nicht drauf.

Jetzt kommt ein typischer Gedanke von mir. Habe ich jetzt die letzten 5 Tage verschwendet, weil ich einfach nur abgehangen habe? Nein, verdammt noch mal. Meine Cousine schreibt schlau dazu: Ist doch nicht schlimm. War ja nicht furchtbar.

Ein Dank geht raus an meine Cousine, die mit ihren klaren Ansagen das alles in Schwung gebracht hat. Ich lache und spüre mich wieder.

Jetzt nicht übermütig werden und einen Aufstieg zum Gipfel vom Fuji planen. Ich kenne mich doch.