Mein letzter Tag in meiner geliebten Amerika-Gedenkbibliothek. Als Berlinerin jahrelang Richtig Warschauer Straße (Party in den 00er!) an diesem schönen Gebäude vorbeigefahren. Und 2018 arbeite ich dort. Jetzt nehme ich die U1 zurück nach City West. Meine letzte Fahrt. Beim Herunterfahren des PCs und packen meiner Tasche kamen mir die Tränen. Oh. Damit habe ich nicht gerechnet. Puh. So viel bedeutet mir dieses Haus und dieser Job. Ich wiederhole es nochmal. Ich habe/hatte keinen schlechten Job. Ich liebe ihn. Es muss sich nur etwas ändern in meinem Leben und die Entscheidung musste ich für mich treffen. Und sie ist richtig. Ich möchte weiterziehen.

Zweimal in der Woche habe ich in der Amerika-Gedenkbibliothek gearbeitet und ich habe es genossen vor Öffnung meinen Rundgang zu machen und Motive für Social Media zu suchen und zu finden. Diese Atmosphäre, wenn sich meine Kolleg*innen für die Öffnung vorbereiten. Medien werden eingestellt. Das Team aus den Publikumsdiensten haben ihr morgendliches Meeting. Es riecht nach Kaffe und frischen Backwaren aus dem Café. Man weiß immer für wen man hier ist. FÜR DIE STADT. FÜR BERLIN. Jede*r ist willkommen. 9:45 Uhr warten schon die ersten Menschen vor dem Eingang. Bei Wind und Wetter. Die Frischluftbibliothek, an warmen Tagen, immer voll. Soll mir eine*r erzählen, dass dieser Ort nicht gebraucht wird. Manche rennen zu ihren Arbeitsplätzen. Ja, sie rennen. Andere hoffen auf die druckfrische Tageszeitung. Andere starten mit einem Kaffee. Genau so funktioniert dieser Ort. Ich dann ab ins Büro und mich der Kommunikation für diesen wunderbaren Ort gewidmet.

Mein Bibliotheksausweis ist jetzt offiziell auf privat gestellt. Die Trennung startet. Aber ich bleibe Stammkundin.

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