Ich weiß nicht welche Reihenfolge die beste ist. Aber ich hatte alle drei. U8 kannst du niemanden erzählen. Muss man erleben. Ich schicke Touristen nicht mehr mit dem 100er durch Berlin. Ich empfehle ab sofort nur noch U8. Wir brauchen Wohnraum und keine Interessierten, die sich eine Zukunft hier vorstellen können. U8 regelt. Hermannstr. Das letzte Mal 1998? Ich bin U2 und U1. Jede*r hat seine Linie. Volkshochschulkurs im Ärztegebäude. Terrasse. Tolle Location. Ich bin für öffentlichen Raum, aber hier hätten se echt mal Wohnraum anbieten können. Tolle Aussicht auf die Schienen S-Bahn Hermannstr. Ich hab noch Zeit. Aus den offenen Fenster der Seminarräume höre ich Spanisch. Fein. Hola. Soy. Und dann lehne ich mich über das Geländer der Dachterrasse und kann direkt in einen Hinterhof gucken. Zille Live. Zwei Kinder spielen in Schlüppi Fußball und es eskaliert regelmäßig. Der Vater kommentiert in Türkisch und regelt. Die Mutti (Annnneeeee….) checkt mit einem Kopftuch aus dem 2ten, ob die Jungs noch leben. Ich kann nicht aufhören mir diese bezeichnende Szene anzugucken. Wir haben Probleme. Integration ist eines davon. Und dann zurück in meine heile Welt. Pilates bei 30 Grad und Dürümduft. So ist’s fein. Ich schwitze und komme an meine Grenzen. Auch 10 KG zu viel. Oder 20. Einfach jetze Mal wieder Contenance. Mein Rücken dankt es mir. Bin stolz. Auf geht’s mit grüner Latzhose in die U8. Warum ich das erzähle, weil ich das letzte Mal Farbe 2007 getragen habe. Wittenau ist für mich meine Berufsschullinie 2000 bis 2003. Ein Gangsta. Eine Mutti. Zwei Hipster. Ein Bettler. Und ich. Der Mix macht’s. Jede*r lebt vor sich her. Ich fühle mich wohl. Oder anders: mich stört nichts.
Gut gelaunt trotz U8. Ab nach Hause. Ohne Pilates die U8 fahren ist vielleicht eine ganz andere Geschichte. Bleibt dran.
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