Ich mit meiner Koala-Schlafmaske und Schlumpumpelhose in der Hostelküche. Teechen aufsetzen. Viele kochen und ackern sich einen ab. Dieser Aufwand. Gar nicht meins. Bevor man Geschirr nutzt, guckt man immer, ob es sauber ist. Automatisch. Jeder. Witzig. Ich höre zwei junge Männer sächseln. Ich fange sofort an zu leuchten und mische mich einfach in das Gespräch ein. Na klar, auf sächsisch. Die Gesichter hätten ihr sehen soll. Ein Strahlen. Wir drei. Heimat. Ist das Heimat? Aber ein schönes Gefühl auf jeden Fall. Ich bleibe noch im sächsisch und die beiden sowieso. Sofort wird aufgeklärt, was hier los ist. Sie kommen aus Leipzig und meine zweite Hälfte ist aus Riesa. Kennt man natürlich. Riesa Nudeln. Immer. Natürlich betone ich auch, dass ich Berlinerin bin. Nicht übertreiben mit der Heimatzugehörigkeit. Wir tauschen uns aus. Wie das so in Hostels einfach mal abläuft. Jung, Herz und so lieb. Einfach Zucker. Ich mag es, wenn Menschen auch auf die Idee kommen auch Fragen zu stellen. Beobachtet das mal bei neuen Begegnungen. Kann man trainieren. Na klar, Work & Travel die beiden und einer wurde sogar übernommen. Die Australier schnappen sich gute Leute und kümmern sich um alles. Unterkunft, Ausstattung und Versicherung. Der andere zieht weiter und reist noch ein bisschen durchs Land. Diese Ausstrahlung der beiden ist einfach so ansteckend. So frei. Zum Schluss geben mir beide sogar die Hand und wir haben die Namen ausgetauscht. Das ist selten bei solchen Begegnungen.

Ich treffe beide am nächsten Tag nochmal und wir verabschieden uns. Teilen uns unsere nächsten Pläne mit und ich nehme noch Tipps an. Neuseeland! Unbedingt. Geht klar. Ist schon auf der Liste.

Dann sehen wir uns in 10 Jahren vielleicht in Leipzig zufällig auf der Straße oder im Supermarkt, sage ich. Oder in Riesa, sagt der eine.

Das war Liebe. Sachsen haben Herz. Heimat.