Ich erinnere mich an die Verfilmung von Oscar Wildes Leben, als er nach dem Straflager sein Geschirr im Restaurant nach der Entlassung immer wieder auf dem Tisch zurechtgerückt hat. Knacks weg. Ich war nicht im Knast. Ganz im Gegenteil. 12 Monate meine Freiheit. Was und wie ich will. Es hat sich aber etwas eingeschlichen. Ort Hostelküche. Du räumst dein Zeug sofort weg und wäscht auch gleich ab. Abtrocknen. Wegräumen. Ordnung schaffen. ‘Früher’ stand das Geschirr schon eine Weile. Stört ja keinen. Mich sowieso nicht. Jetzt ist es noch drin, dass ich die Küche betrete und auch genau in dem Zustand verlasse, wie ich sie vorgefunden habe. Natürlich waren nicht alle Hostelküchen sauber und aufgeräumt. Aber sein Zeug hat man, wenn man ein Hostelengel war, weggeräumt. So macht man das, wenn man sich an die Hausregeln hält. Die nächste Person kocht parallel oder kommt gleich, will vielleicht mein Zeug benutzen und braucht genau meine Pfanne. Und ich zwinge mich nicht mehr, alles in Ordnung zu halten. Ich musste schmunzeln, als es mir aufgefallen ist. Es gehört jetzt einfach dazu. Geht doch. Ja, es kann sich auch wieder einschleichen, dass ich alles stehen lassen. Auch OK. Aber ich weiß jetzt, dass alles Gewohnheit sein und werden kann. Drückt mir die Daumen. Denn es ist schon praktisch alles schick zu halten. TOI TOI TOI.
