Ich packe meinen Rollkoffer in Malaysia …einfach rin rin rin ….wie befreiend. Auf nach Namibia. Einen Rucksack packen, wo man echte Strategien entwickeln muss, ist etwas ganz anderes. Ich habe mich entschieden, einen Rollkoffer in Kuala Lumpur zu kaufen, weil mein Rucksack nur noch gestopft ist und alles mögliche an ihm baumelt. Schuhe, Wanderstöcke, Trinkflasche. Und wenn ich diesen Rucksack (mein treuer Begleiter seit 10 Monaten!) am Flughafen aufgebe, überlebt der das nicht. 20 Stunden im Flugzeug inklusive Sicherheitskontrolle und Transfer. Ich habe mir noch Frischhaltefolie besorgt. Das wickele ich dann noch um den Koffer, bevor ich ihn vor der langen Reise auf das Gepäckband wuchte. Diese Drogengeschichten …mir wird etwas in den Koffer gepackt – kein Bock drauf. Ich darf zwei Koffer je 23 kg aufgeben. Ich ahne, was mich am CheckIn Schalter erwartet. Ich hoffe, mein Koffer wiegt nicht mehr, als er darf. 22,2 kg! Packen, kann ich!

Und man weiß nie, wie die Flughäfen organisiert sind. Mal darfst du Wasser vor den Gates zapfen und in den Flieger mitnehmen und ein Land weiter ist es nicht mehr erlaubt. Eine Wundertüte wird es. Ich weiß das und ich behalte recht. Ich checke um 18 Uhr im Hostel aus und habe beschlossen, nicht zum Bahnhof zu laufen – ich besorge mir eine Mitfahrgelegenheit. Nicht weil ich faul bin, sondern weil zu Fuß hier nicht einfach ist mit einem Rollkoffer und weil ich nicht durchgeschwitzt am Bahnhof ankommen möchte. Nach 10 Minuten hast du einen Schweißfilm auf deinem Körper, wenn du nicht in einem klimatisierten Raum verbringst. Also lasse ich mich am Hauptbahnhof in Kuala Lumpur rausschmeißen. Der Fahrer war schon einmal in Prag, aber noch nie in Deutschland. So auch noch nicht gehört. Dann den Schnellzug zum Flughafen erwischen. Alles organisiert. Zack. Zack. Und ich gebe zu, dass so ein Rollkoffer echt Spaß macht. Ich steige nicht um so zu reisen, aber für jetzt und die nächsten 24 Stunden ist es eine gute Entscheidung. 3,5 Stunden vorher am Flughafen. Und das war knapp kalkuliert. Einchecken. So viel Gepäck, Kisten, Teppiche …habe ich noch nie bei der Gepäckaufgabe gesehen. Eine 4-köpfige Familie darf also 8 x 23 kg aufgeben und das wurde auch ausgenutzt. Ich habe zwei Stopps: Singapur nach 2 Stunden Flug und dann weiter nach Äthiopien. In der Schlange beim CheckIn werde ich gefragt, wo es für mich hingeht. Ich habe jetzt auch ein bisschen mehr Peilung von Afrika. Könnt ihr mehr als 5 Länder in Afrika aufsagen? Alle werden in Äthiopien umsteigen und weiterfliegen. Nach langem Warten muss ich nochmal an der Immigration-Schlange anstehen. Also erstmal keine Security-Schlange? Alles anders. Eine Stunde. Dann mit einer Untergrundbahn zu meinem Gate. Ich fülle meine Wasserflasche auf. Und dann ab ans Gate und jetzt …genau! Flüssigkeiten nicht erlaubt. Denn der Sicherheitscheck findet am Gate statt. Boah, warum stehen dann überall Wasserspender? Ich bin zickig. Mal musst du die Technik rauskramen und mal wirst du komisch angeguckt, wenn du es tust. Überall anders. Nicht eine Minute hatte ich, um den Flughafen zu genießen. Oder mal kurz sacken lassen. Alles. Internationaler Flughafen Kuala Lumpur. Massen. Los geht’s. Holzklasse. Erste Klasse konnte ich mir nicht (mehr) leisten. Aber Beinfreiheit habe ich. Traum. Ich werde es überleben. Neben mir quatscht mich ein Anwalt an, der in Deutschland 1984 studiert hat. In Heidelberg. Er kommt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Er singt mir Freddy Quinn vor. Er mochte die Musik und die Bremer Stadtmusikanten fand er witzig. Kant und Hegel musste er lesen und hat damit Deutsch gelernt. Hinter mir sitzt eine Familie, die mehr Gold um den Hals hat als Ceaușescu in seinem Badezimmer im Nordflügel. Ich weiß nicht, ob der Schmuck vom Nachtmarkt ist oder von Cartier angefertigt wurde. Es blinkt. Ich teile meine Ibu-Tabletten mit einem Familienmitglied, weil er Kopfschmerzen hat. Dass er dann 8 Flaschen Wein (0,33l?) trinkt, wurde nicht abgesprochen. Die Flugbegleiterinnen haben ihn im Griff. Es ist 23:30 Uhr und wir machen es uns gemütlich. Und dann heißt es, dass wir in Singapur aus dem Flieger aussteigen müssen. So war das nicht geplant. Mein Freddy Quinn-Fan berichtet mir, dass das immer anders ist. Er fliegt 260 Tage im Jahr. Also alle raus. Und nochmal Sicherheitscheck. Dieses Mal gibt es Wasser am Gate und ich darf es mit in den Flieger nehmen. Eine Stunde warten. Einige neue Passagiere kommen dazu. Und wieder an den alten Platz. Ich drücke auf Play und gucke mir einen Film an. Ich habe eine große Auswahl – die neuesten Blockbustern – und ich entscheide mich trotzdem für 90er Jahre Schinken mit Harrison Ford und Anthony Hopkins. Ich kann sogar schlafen. 11 Stunden Flug. Essen. Manches undefinierbar. Aber ich habe Hunger. Der Platz neben mir ist frei. Und noch ein Platz weiter ein Australier, der aber in Burundi geboren und aufgewachsen ist. Er will Deutschland auf der Karte auf seinem Display vor sich suchen. Ich helfe ihm. Er hat keinen Plan von Europa. Alles verschiebt sich. Genau. Andere Perspektive. Volkswagen und Fußball kann er aber noch einordnen. Genau bei diesen zwei Themen kann ich dir nichts inhaltlich bieten. Sorry. Macht nichts. Wir stülpen unsere Schlafmasken über und decken uns mit den Decken, die auf unseren Plätzen lagen, zu. Nicht gegenseitig, sondern jeder für sich. Bisschen versuchen zu schlafen. Vor mir hat sich eine Frau hingesetzt und bevor wir starten, gab ich der Flugbegleiterin Bescheid, dass diese Frau nicht wieder aufgetaucht ist. Ich war besorgt. Sie musste lachen und zeigte auf die hintere Reihe im Flugzeug. Sie hat es sich in einer freien Reihe gemütlich gemacht. Schlau. Sie bedankt sich, dass ich so besorgt war. Man weiß ja nie. Auf der Toilette umgekippt … Mein Vielflieger-Freund lässt sich immer zwei Mahlzeiten hinstellen. Er kennt seine Rechte als Passagier und Anwalt. Er wechselt manchmal von Deutsch ins Chinesische. Spricht er auch. Und ‘Alle meine Entchen …’ stimmt er auch an. Ich sehe sehr Deutsch und weiß aus, kommentiert er. Ja, das kommt hin. Ich bin weiß. Aber Deutsch?! Können wir darüber nochmal reden?! Bitte! Man fragt mich, wo ich hinfliege. Was will ich denn in Äthiopien? Ne, ne. Ich fliege dann weiter nach Windhoek, Namibia. Ahhh. Ich überstehe den Flug. Ich konnte mich ausstrecken und schlafen kann ich mittlerweile auch überall. 10 Monate Schlafsäle mit Matratze, die keine sind. Lautstärke. Kakerlaken. Abgehärtet. Da ist Holzklasse Ethiopian Airlines Luxus und für mich mittlerweile First Class. Aussteigen. Flughafen in Addis Abeba, Äthiopien. Hier sehe ich zum ersten Mal, dass man den Boden, den man gerade gewischt hat, danach trocken wedelt. Das wird nicht das letzte Mal sein. Alles wirkt provisorisch. Baustellen. Unfertig. Ich habe 1,5 Stunden Aufenthalt und muss mein Gate finden. Ich kann nicht einschätzen, wie das hier organisiert ist. Andere Welt. Anderer Kontinent. Anderes Leitsystem. Andere Prozesse. Keine Erfahrung. Man wird in eine Richtung gewunken. Da entlang. Dann sehe ich einen Eingang, wo Passagiere schneller durch die Sicherheitsschleuse kommen, weil ihr Flieger in wenigen Minuten abhebt. Ich laufe weiter, weil ich ja mehr als eine Stunde habe. Dann bleibe ich stehen und denke mir: Ich versuche es. Ich drehe mich um und wedle mit meiner Bordkarte wild und sage: ‘Mein Flieger geht bald. Ich muss hier durch.’ Also durch den Fast-Sicherheitscheck. Es klappt. Frauen und Männer werden getrennt. Solange nicht nach weiß und schwarz getrennt wird, finde ich das noch okay, wenn es um das Abtasten geht. Ich bin durch und sehe noch die Schlange der anderen Passagiere, wo ich auf jeden Fall sehr lange gewartet hätte. Ich suche mein Gate. Drei Kioske. Ansonsten Fliesen und Kacheln. Ideal beim Putzen. Einfach abspritzen. Danach trocken wedeln. Eine Halle voller Menschen. Laut. Eine Absperrung zu 5 Eingängen – den Gates. Es wird dann einfach aufgerufen. Manche warten schon, wie in der ersten Reihe bei einem Konzert. Ich suche mir eine Ecke, wo ich ein bisschen Ruhe habe. Bissl ruhen. Ich höre auch die deutsche Sprache. Und diese Personen sitzen dann auch mit mir im Flugzeug nach Windhoek. Die Safari-Programme und Reiseführer für Namibia kann man nicht mehr übersehen. Funktionskleidung. Alles klar. Ich habe noch keine Ahnung, was mich erwartet und was ich alles erleben werde und möchte. Erstmal ein Teechen mit meinem Freund. 5 Stunden fliegen. Ich versuche zu schlafen. Die französische Mutti neben mir geht mir auf den Sack. Ich ignoriere sie gekonnt. Sie fühlt sich unwohl. Mir egal. Du hast hier eine Szene gemacht, meine Aufmerksamkeit bekommst du nicht. Ich frage zum ersten Mal in meinem Leben die Flugbegleiterinnen, ob ich noch ein zweites Sandwich haben kann. Ich habe Knast. Sie antwortet nicht mit einem Nein oder Ja, sondern, dass es ja gleich nochmal Essen gibt. Ich gucke sie an und sie ahnt, dass ich wirklich Hunger habe. Sie drückt mir schmunzelnd ein zweites Sandwich in die Hand. Ab in den Mund. Für den hohlen Zahn. Schlafen und dann wieder Essen. Sehr gut. Man reicht mir das Tablet und gibt mir zu verstehen, dass das hoffentlich jetzt reicht. Hey hey hey. Ich bin seit über 22 Stunden unterwegs und ich brauche Nahrung. Und diese Pappe ist nun wirklich nicht nahrhaft. Zähne putzen. Feuchtigkeitsmaske. Und ich bin da. Noch nicht. Namibia, Windhoek. Aber jetzt geht’s noch weiter. Online konnte ich mich nicht für ein Holiday Visum anmelden und/oder bewerben. Ich sollte das doch vor Ort erledigen, war die Info auf der Website. Ich werde 2 Stunden dafür anstehen. Man lässt sich aber auch Zeit in diesem Visum-Büdchen, wenige Meter von der Gepäckausgabe. Jetzt nicht die Nerven verlieren. Ich lerne einen älteren Mann aus Amsterdam kennen, der noch vom Flughafen mit dem Fahrrad weiter radelt. Respekt. Was ich so vorhabe? Joah, also ich checke erstmal in das Haus der Eltern meines Kumpels ein und dann schauen wir weiter. Und dann schließt sich uns noch eine 5-köpfige Familie aus Belgien an. Wir warten eine Stunde gemeinsam. Es zerrt echt an Nerven. Es ist ein Roadtrip durchs Land geplant. Ich bekomme einen Einblick, was man hier so alles machen kann. Das Land ist riesig. Jetzt bin ich dran. Stempel. Kopien. Drucker. Tacker. Kreditkarte ranhalten. Nochmal warten. Blicke. Kopie. Stempel. Komm schon! Alta. Mein Freund wartet schon seit über einer Stunde auf mich! Jetzt stehen nur noch die Fahrräder, die Koffer der Familie und mein Baby an der Gepäckausgabe. Wir sind wirklich die letzten Passagiere. Jetzt habe ich es geschafft! Ich habe ein Visum für 3 Monate in Namibia. Ich werde herzlich und mit Blümchen begrüßt. Nicht vom Flughafenpersonal, sondern von meinem Freund. Süß. Wir plappern los, als ob unser letztes Treffen einige Wochen her ist. Autofahrt zur Burg aka Haus der Eltern. Wohnviertel mit hohen Zäunen. Alarmanlagen. Hund als Freund, aber auch als Wachpersonal eingesetzt, Pool, drei Autos. 3 Badezimmer. Wintergarten. Kamin. Ich bekomme ein eigenes Zimmer mit einem eigenen Badezimmer. Das ist Luxus und hier Normalität. Echte Handtücher. Der Ausblick von dem Haus ist toll. Berge. Himmel. Ich kann auch auf andere Burgen gucken. Es fehlen nur noch weiße ‘WindhoekWood’- Letter auf dem Hügel. Oder WinWood klingt besser? Ich bekomme Kopfschmerzen. Warum? Ich wohne jetzt auf 1.600 Meter über dem Meeresspiegel. Ich lache am ersten Abend Tränen mit meinem Freund und kann kaum atmen. Es war eine gute Idee ihn zu besuchen. Ach schön. Das tut gut. Ich schlafe so gut. Auch die nächsten Tage. Einkaufen beim Supermarkt Spar.

Deutsche Sprache, deutsche Produkte – Deutsch! Ungewohnt. Am ersten Tag erstmal Yoga – Anfängerkurs. Ich werde mitgeschleppt. Ich bin dankbar. Und ich musste dann doch nochmal shoppen. Ein warmen Pullover und Leggings, um im Haus nicht zu frieren. Denn meine Merinowolle-Kollektion habe ich schon nach Deutschland geschickt. Ich habe das ja so nicht geplant. Es ist Winter in Namibia. Also 22 Grad und es ist frisch, bevor die Sonne auf- und untergeht. Und der Wind. Und ich will auch nicht immer in Funktionskleidung rumlaufen. Einfach ein normaler Baumwollpullover und eine normale Hose. Denn ich bin hier nicht nur am wandern und im Gemeinschaftsraum von einem Hostel. Ich habe Lust auch mal bissl ..naja wie drücke ich das aus? Ordentlich will ich nicht sagen – weil das subjektiv ist, aber einfach mal keine Aktivklamotte anhaben. Wir haben das Haus für uns. Nach einer Woche fange ich an, mir Gedanken zu machen, was ich alles so erleben kann und will. Ich bekomme Tipps und bin dankbar dafür. Ein kurzer Moment überkommt mich wieder, diese Überforderung der tausend Optionen. Diese Stadt lebt von Touristen. Reiseagenturen. Oder besser: Safari-Agenturen. Mit dem Geländewagen durch die Natur peitschen. Nationalparks. Küste. Elefanten. Wüste. Tiere. Natur. Weite. Ich drehe kurz durch und mag nicht planen. Ich bin genervt. Wie immer, wenn ich in einem neuen Land ankomme. Ertappt. Aber ich kriege die Kurve. Mein Freund muss viel auffangen. Danke. Ich kenne mich mittlerweile gut. Einfach anfangen und was buchen. 

Zwischendurch besuchen wir einen Markt, eine Oper in der Aula einer High School. Ich lerne seine Freunde, Familie und Umfeld kennen. Bekomme viel Input zu der Stadt und der Kultur. Und besonders zum Zusammenleben von zwei Kulturen. Kolonialismus, wir wissen Bescheid?! Er hat einen Termin im Hilton in Windhoek und ich schlendere durch das City Center. National Museum, Kunstgalerie, die eigentlich keine ist. 10 Kunstwerke. Hab ich mich verlaufen und der Rest hängt irgendwo anders. Ach, vielleicht im Schloss in Berlin. Kolonialkunst. Ein Café, wo ich ein Chai-Latte genieße, wird von Wachpersonal mit Knüppel bewacht. Daneben eine Bankfiliale, wo man Schlange steht, weil heute Ende des Monats ist. Nur Bares ist Wahres. Davor Security mit einem Gewehr. Einen Snack hole ich mir in einem Supermarkt. Aber dieses Mal kein Spar. Oh, wie mir das asiatische Essen fehlt. Ich entscheide mich für ein Leber/Ei-Sandwich. Das war das einzige, was ich für mich finden konnte. Fleisch ist hier in allem. Frittiert. Gekocht. Zwischen weichem Brot. Ketchup.

Ich entscheide mich für Kokoskekse. Mit dem Euro kannst du hier ein gutes Leben führen. Sehr erschwinglich. Die Taxifahrer hupen, um Geschäfte zu machen. Ich drehe durch. Es nervt so hart. Noch ein Hupen und ich raste aus. Ich habe noch Zeit und schlendere zur Nationalbibliothek. Ich habe hohe Erwartungen. Ein Fehler. Runtergerockt. Es riecht nach Schimmel. WLAN. Ok. Aber alles sehr spartanisch. Keine Atmosphäre. Wenige Menschen. Kein hilfreicher Service. Andere Welt. Wie gut es uns in Deutschland geht. Ich weiß. Ich flüchte. Hier kann man nicht verweilen. Depressiv.

Ich hole meinen Freund vom Hotel ab und wir ziehen uns in die Burg seiner Eltern zurück. Es sind Parallelwelten. Schwer für mich zu begreifen. Ähnlich ging es mir in Alice Springs, Australien. Ich habe in der Innenstadt keine Weißen gesehen – auch keine Touristen. Die meisten verbringen ohnehin nur ein paar Stunden, höchstens zwei Tage in der Stadt, bevor sie weiter ins Outback reisen. Safari-Jeeps überall. Und hier sind wir wieder bei dem Thema Tourismus. Ist es hier in Namibia schon Overtourism? Es könnte mehr sein, erfahre ich. Und die Einheimischen, aber weiß, gehen nicht, wenn sie nicht müssen, in die Stadt einkaufen. Supermärkte sind in den Wohnvierteln verteilt. In Shopping Malls oder wenige Meter direkt im Wohngebiet. Im Unabhängigkeitsmuseum hat es eine weiße Person auf das Wandgemälde geschafft, was die Zukunft und den Status Quo Namibia symbolisiert.

Alles schwierig und eine heftige Geschichte. Wissen wir. Wie jetzt zusammenleben? Ist es Akzeptanz? Ich problematisiere hier im Text jetzt nicht das koloniale Erbe. Das schafft jeder alleine. 

Ich buche meine erste Tour. Tiere gucken. Ich habe wieder nichts erwartet und stehe dann vor einer Löwin, die Pferd serviert bekommt. Aber das Pferd war schon tot und zerstückelt.

Leoparden. Geparden. Wildhunde. Oryx. Nicht euer Ernst. Alle eingezäunt, nicht weil es hier ein Zoo ist, sondern weil es Tiere sind, die beobachtet und gepflegt werden müssen. Diese wurden teilweise von Menschen aufgezogen und gerettet oder am Straßenrand verletzt gefunden. Die Affen sind speziell. Eine Plage und reißen Hunde auf den Farmen und essen alles, was sie finden. Eine Story hat mich zum Lachen gebracht. Ein wilder Affe ist in das Gehege rüber, weil er gemerkt hat, dass es dort Gesellschaft und regelmäßig etwas zu essen gibt. Man hat ihm keinen Namen gegeben. Der macht sich jetzt ein Gemütlichen in diesem durch Spenden finanzierten Gehege. 

Und eine Wanderung mit Camping in der Wüste ist auch schon gebucht. Zum ersten Mal probiere ich einen Overnight-Hike aus. Aber! Zelte und das ganze Equipment werden mit Autos gefahren und wir laufen 10 bis 15 km pro Tag und kommen dann in Basiscamps an. Durch Damaraland. Aber vorher gehe ich nochmal zur Schule! Ich werde in Swakopmund an der Küste 7 Tage eine Surfschule besuchen. Also, dass ich wandern werde …es kennen- und lieben lernen, das ist keine Überraschung, aber dass ich surfen lieben lerne, damit habe ich nie gerechnet.