Drei Menschen: Südkorea, Indien und Deutschland. Sitzen im engen Hostelzimmer und schweigen. Aber wir haben keinen Streit. Wir versuchen unsere wertvollen Besitztümer in unser Handgepäck zu bekommen. Alle Handgepäck. Es ist ein andächtiges Schweigen. Ich kotze so richtig. Was habe ich dabei. Nichts. Und ich sprenge meinen schicken 45l Rucksack. Ich verzweifel. Echt. Macht mich richtig wütend. Die Frau aus Südkorea starten nochmal. Respekt. Sie packt nochmal aus und wickelt und faltet vielleicht anders. Die Inderin mag ich nicht. Sie sitzt im Dreck und hat auch keinen Stil. Die Klamotten. Herrje. Unschön 90er. Ich muss auch nochmal ran. Was hier lassen? Heizdecke für den Rücken lasse ich niemals zurück. Flip Flops brauche ich. Zu viel Klamotten? 2 T-Shirts. 2 Hosen und Schlüppies. Wie schon einmal erwähnt: Was hatte ich in China alles mit?

Ich bleibe ruhig. Nützt ja nichts. Die Südkoreanerin hat so viel Schminkzeug mit. Wie macht die das? Und ein großes Kuscheltier! Ein großer Eisbär. Bin neidisch. Mit Gustav ist es schon schöner im Bett.

Ich packe es irgendwie. Zweideutig! Ich find mich lustig.

Aber das ist nicht die Lösung. In Miami wird ein richtiger Plan ausgearbeitet. Was brauche ich und wo im Rucksack muss/wird das Platz finden. 14 KG. Auschecken. Mit dem Zug nach Manhattan. Ich bin gespannt. Erstmal nur aufs Hostel.  Ich habe mir in weiser Voraussicht das untere Bett reserviert. Geht eigentlich nicht bei diesen Bettenburgen. Aber ich habe eine ganz liebe Mail an das Hostel geschrieben, ob ich mit meinem BANDSCHEIBENVORFALL das untere Bett bekommen kann. Yes. Nimmt mir viel Druck. Ich schaffe es in die Hochbetten. Aber falls sich mein Rücken meldet, ist so ein tiefes Bett eine Oase.