Also bei dem Souvenirshop im Koalagarten in Kuranda, einer Stadt mitten im Regenwald, fing ich bei gefühlten 40 Grad an zu denken. Ich kann es noch. Koalaanhänger. Papageienanhänger. Im Souvenirshop auf Green Island Krokodilsanhänger. Wo soll das enden? Mützen, wo Cairns draufsteht sehe ich auch bei den Touris. T-Shirt mit I love Australia. Boomerangs, die Frau Klamm in Massen einkauft. Also wenn die gute Mittelschicht, wie hier in Cairns, in jedem Jahresurlaub so einkauft. Als Andenken, ich verstehe das schon und ich finde so einen Stoffkoala auch süß. Das ist ja menschlich. Und ich würde es auch kaufen, wenn ich einen Container habe, wo ich das lagern könnte. Also wenn diese Mittelschicht zweimal im Jahr einen Urlaub macht und sich so eindeckt, wie ich das hier beobachte. Tragen die dann in den Meetings zu Hause die Sarongs mit Mustern der „First Nations people“, „Aboriginal and Torres Strait Islander people(s)“ oder „Indigenous Australians? Hab nochmal nachgeschlagen (sagen auch nur Leute Ü40!), wie man die Ureinwohner benennt. So sagt man das. Ich halte mich daran. Ein Schlüssel an jedem Anhänger, den man jekauft hat? ‚Schatz, kannst du mir mal den Krokodilsenschlüssel bringen, danke!‘. ‚Ach, Hasi! Der Koalaanhänger hat doch deine Schwiegermutter mitgenommen‘. Wie läuft das? Oder verschwindet das dann alles in einer Schublade oder man verliert es. Kindern sollen zugreifen und ein Andenken haben. Immer!!!! In Maßen, auf jeden Fall. Aber Regina aus Hildesheim mit der zigsten Kopfbedeckung aus ihren Urlauben? Ihr müsst ja zu Hause anbauen, wenn ihr so weitermacht. Und schön ist das alles ja nun auch nicht. Ich verurteile nicht, ich beobachte und wundere mich. Mehr nicht.