12 Jahre hab ich dieses Ding. Unterbau, aber doch nur knapp unter die Platte bekommen. Eine Wissenschaft für sich. Damals noch Bafögschulden und schlecht bezahlte Jobs gehabt. Also keine Miele. Dafür sind 12 Jahre ok. Vor 2 Jahren kleiner Riss in der Dichtung. Hat nichts gemacht. Alles schick. Puh. Jetzt bin ich in wenigen Tagen für eine Weile weg. Untermieter kommt am Sonntag und ich fliege. Alles ist durchorganisiert. Alles läuft. Und dann kommt dieses kleine Miststück und läuft mit einem kleinen ekligen Rinsal aus. Kein Untergang. Kein Drama, aber halt nicht perfekt. Und so will ich ja auch nicht gehen. Es macht mich fertig. Und wie. Warum jetzt? Ist das ein Test? Es ist kein Untergang, aber ich kann schwer damit umgehen. Das Gedankenkarussell startet: Kann ich das nicht reparieren?, Kann ich so schnell eine neue besorgen?, Bis der Untermieter einzieht ist das gar nicht zu schaffen mit dem Feiertag …Frau Klamm dreht bissl durch und fragt nachts ChatGPT:
Stell dir vor, du hast seit einem Jahr eine Reise vorbereitet, alles läuft gut und ist organisiert. Am Samstag kommt der Untermieter, der den Schlüssel abholt und schon seine Sachen unterstellt. Und am Sonntag fliegst du und weniger Stunden danach zieht er schon ein. Jetzt raubt mir diese dumme Waschmaschine meine Nerven. Was ist denn jetzt eigentlich dein Problem? Warum macht dich das so fertig? Wie gehe ich jetzt damit um?
Ich liebe es und lese mir mit schlechter Laune im Bett die Antwort von meinem neuen Freund KI.
1. Ich solle kleine Schritte machen. Erstmal gucken, ob ich das in Ruhe mit Hilfe oder alleine reparieren kann.
2. Kurz Abstand nehmen. Sich nicht von den Gefühlen in den Strudel der Verzweiflung bringen lassen. Ich solle mir 10 Minuten dafür nehmen.
3. Erwartungen an mich selbst senken. Ich bin nicht perfekt. Dinge können schief laufen. Es muss nicht alles glatt laufen, damit es am Ende gut ausgeht.
4. Mein Perfektionismus. Nicht enttäuschen wollen. In meinem Fall den Untermieter. Und das stresst mich. Aber nicht alles kann man kontrollieren. Auch eine Frau Klamm nicht.
5. Transparent sein. Untermieter informieren und mitteilen, dass man Lösung findet.
6. Es fühlt sich jetzt wie ein riesen Problem an, aber auch das wird gelöst und bis dahin ist es ok, sich schlecht zu fühlen.
Therapiesitzung mit KI. Es hilft.
Ich sei zu perfektionistisch, was mir jetzt nochmal bewusst wird. Es ist eine fucking Waschmaschine. Und man kann alles kaufen und organisieren. Und ich kann nichts dafür. Ich kann aber Lösungen finden.
Ich gebe zu, dass mich das fertig. Jetzt ein- und ausatmen. Ich schreibe meinem Untermieter und das hilft schon.
Wehe jemand lacht mich aus oder verdreht die Augen. Ich mag bei anderen Situationen cooler sein, aber hier bin ich es offensichtlich nicht.
Ich versuche eine Reperatur, die als Übergang funktioniert und kaufe eine neue Maschine. Und dann kann ich eben nicht dabei sein und regeln, sondern brauche Unterstützung. Es ist OK. Und mehr kann ich nicht tun. Es ist doch so einfach.
Gebt KI eine Chance.
Lea
Wow. Kreativ gelöst! Auslachen?! Bewunderung!