Ach schön. Hostellife bedeutet morgens im Zimmer neue Leute kennenlernen. Good Morning! Morning! Als ob man sich kennt. Ich bin es gewohnt und es stört mich gar nicht (mehr). Ich mache ein paar BettYogaÜbungen. Heute war es ein junges Mädchen, die sich wenige Meter (1,5!) geschminkt hat. Sehr aufwendig. Ich hab mir sehr vornehm die LSF +50 Gesichtscreme ins Gesicht geklatscht. Capy und fertig. Sie war gerade erst beim Concealer. Bei 30 Grad. Viel Spaß.

Den Abend davor habe ich eine Inderin kennengelernt. Sie hat auf dem Boden ihre Sachen sortiert. Das gehört in Hostels zur Tagesordnung. Wir haben zusammen die Funktionen der Lagerräume unter unseren Betten entdeckt. Jeder weiß was. Sie macht auch einen Trip. Ich flüsterte ihr ‚Good Night‘ zu, sie kniete noch 30 Zentimeter neben meinem Bett und sortiere. Und ich zog meinen Vorhang vom Bett zu. Ganz normal.


Bevor ich starte gucke ich mir noch die Dachterrasse und den Pool vom Hostel an. Super. Heute Abend gehört ihr mir.
Und jetzt einfach loslaufen. Einziges Ziel: Bargeld und eine SIM-Karte. But First Farmers Market. Die Amis stehen Schlange. Bei uns würden die bei Rewe in der Bioabteilung ihr Paradies erleben. Irre. Was bei ‚uns‘ normal ist und hier EXKLUSIV. Uff. Ja, da sind schon gesunde und spezielle Sachen dabei. Will das gar nicht abwerten. Aber es wird verkauft, als ob es etwas besonderes ist. Dort anscheinend schon. Aber geschlendert bin ich trotzdem über den Markt. Heiß. Andere Hitze. Downtown. Kein Späti, um die Wasserreserven aufzufüllen. Alle tummeln sich in den kleinen Parkanlagen. Schatten. Es brennt. Alles rund um das Weiße Haus ist groß und voller Touris – keine Infrastruktur. Ach, das ist es. Fast nicht erkannt. Eine Frau fährt auf ihrem Roller an mir vorbei und schreit zu ihrer Begleitung rüber, wendet gleichzeitig und düst ab: ‚Alright, I saw it. Next‘.
Das trifft es sehr gut. Aber gut sind die eingefleischten Demonstrierenden. Free Guantanamo. Free Gaza und vieles mehr. Kein Bock das aufzuarbeiten.
Ich laufe auch weiter. Kein Fokus liegt auf Wasser finden. So wird es uns wohl bald ergehen, wenn die Ressourcen ausgehen. Die Trinkwasserstation funktionieren nicht. Die Securityhunde überall darf man nicht angucken, berühren oder füttern.
FoodTrucks überall. Laute Musik. Ich muss: 3$ für eine Flasche Wasser. Auf das OreoSofteis und das Schawarma hab ich verzichtet. Lincoln Memorial. Washington Monument. Joah. Hm. Die Flaggen flattern im Wind. Genug davon. Trumpanhänger – das T-Shirt wird mit Stolz getragen. Es ist Realität. Ein funktionierender Wasserspender. Oh Lord. Danke. Füße nass machen. Ich trage Birkenstocks. Nacken. Gesicht. Es ist eklig warm.
Ich saß vor all den Machtsymbolen und hab laut gesagt: ‚Mir ist langweilig‘.
Ab in die Metro. Ich fahre jetzt nach Maryland. Raus hier. Mal sehen, was mich erwartet.
WLAN in der Metro. Und kühl. #weilwirdichlieben
Was macht man, wenn man keine Pläne, To Do Listen und machen kann was man will.
Endstation. Spaziergang. Endlich Natur. Und wieder zurück. Nächste Endstation. Einmal durch DC.
Ich glaube das Capitol will ich heute nochmal aus der Nähe sehen und dann ist auch gut mit Machtzentrum DC und die Bilder aus den politischen US-Serien. Check.