Nach 6 Monaten wandern mit meinen Sneakern …hab ich jetzt so richtig echte hässliche Wanderschuhe. Ist echt eine Marktlücke. Stilvolle Wanderschuhe. Gibt es nicht. Meine erste Wanderung war ein Traum. Stabil. Aber so richtig. Meine Knöchel danken. Das Design war mir dann auch egal. Grip, Baby! Das zählt. Wandersocken nicht waschen! Das war ein Tipp von einer Freundin. Aye Aye. Denn es wurde Zeit. Neuseeland ist Natur. Also für mich wandern. Also ich habe meine Teva-Sandalen, für leichte Wanderungen oder wenn die Sonne in der Stadt knallt. Meine Birkenstocks für die Hostels und duschen!

Meine Sneaker sind jetzt bissl überflüssig, aber es wird nicht wärmer in Neuseeland und ich werde nicht anfangen meine Wanderschuhe auch zu tragen, wenn ich nicht wandern bin. Dann könnt ihr mich abholen lassen. Das darf in keinem Fall passieren. Dann bin ich verloren. Ich bin ja jetzt schon in dieses funktionale Reisen reingerutscht. Denn ich bleibe bei meinem 45l-Rucksack. 60% meiner Klamotten sind neu. Alles ist immer angepasst an das Land, wo ich gerade bin. Oder anders, an das Klima. Und jetzt wird es langsam kühler in Neuseeland und ich fange ja gerade erst an. Und auf den Bergen, wo ich noch rauf will, liegt noch kein Schnee, aber es wird kälter. Das Wetter ändert sich hier schnell. Also …aufgepasst. Frau Klamm hat jetzt eine hellblaue Regenjacke. Kein Wort! Wanderschuhe in nicht schön. Wandersocken. Wasserdichte Beutel in bunt! Neuer Tagesrucksack. Sonnenshirt aus Australien. Bikini in hellgrün! Vorher war ich in meinen Baumwollunterhosen und Bustier baden. Geht nicht mehr. Trocknet nicht so schnell. Fleecepullover (ich habe mich für schwarz entschieden!), der unter die Regenjacke passt und über mein Funktionslongsleeve aus Korea. Da wurde es schon kalt. In Lagen denken. Meine Strickjacke aus Merinowolle aus Japan. Im Second Hand-Shop habe ich eine kurze Wanderhose ergattert. Wanderstöcke bekomme ich von einer Mexikanerin. Die reist ab und gibt sie für ein paar Taler ab. Ich bin schneller mit einem Wanderstock. In Korea und Japan gab es meist Stöcke am Start der Wege. Typisch. Konnte man sich nehmen und dann einfach wieder zurückbringen. Hier könnte ich höchstens mit einem Palmenblatt wandern. Nicht ideal. Dann noch eine Regenhose, die ich schnell rausholen muss. Denn ich werde nicht anfangen so richtig echte Wanderhosen zu tragen. Yes. Funktionion Funktion Funktion steht im Vordergrund. Wenn der Papst kommt und ich eingeladen werde, mir den Segen abzuholen, dann habe ich ein Outfit, womit ich das hinbekommen sollte. Jesus würde staunen! Obwohl er auch nur in einem funktionalen Leinentuch rumgeloofen ist?!

Mir gelingt es, meinen Stil in meinen neuen Funktionsoutfits zu integrieren. Denn man sieht, dass nicht einmal alles in einem Geschäft gekauft worden ist. Es sticht das ausgeblichene T-Shirt hervor. Die Capy hat 6 Monate knallharte Sonne abgefangen und so sieht sie auch aus. Meine goldenen Kreolen (Modeschmuck!), die aber auch schon einen Stich vom Salzwasser haben und der Lippenstift geben mir noch ein bisschen Würde. Nein, so schlimm ist es nicht. Ich fühle mich so wohl. Ich bin bunt, ich bin funktional und das ist auch gut so.