Ich darf jetze auch mal (ich weiß nie, ob man Mal oder mal schreibt. Nervt mich jedes M/mal.) berichten, wie ich NYC in den ersten Stunden nach meiner Ankunft erlebt habe.
Eine Überraschung ist das Hostel. Alles in Schwarz. Ein Traum. Danke. Kleine Küche auf jedem Stockwerk. Kochendes und kaltes Wasser aus der Wand. Erstmal ein Tee von mir. Schwarze 500ml Tassen. Yeah. Milch dazu. Immer. Hi, Tom. Ich nehme mal deine Milch aus dem schwarzen Kühlschrank. Diesen kleinen Schluck wirst du nicht vermissen.
Ein paar große Städte hab ich ja nun durch. Südamerika fehlt noch. Mexico Stadt hab ich auch nicht als Vergleich. Aber! Ja, hier ist Tempo am Start. Ich kann mithalten. Ich habe sogar Leute mit 14 KG überholt. Da bin ich als Berlinerin geübt. Aber der Rest. Es ist etwas ganz anderes. Ich bin ein Kind der 90er und meine 20er in den 00er. Die Filme. Die Prägung. SATC. Alles in mir. Die Amerikanisierung. Ich erlebe NYC genau, wie es mir verkauft wurde. Endlich Wasser an jeder Ecke. Ich danke dir. MASSEN. Ein Zirkus. Overload. Aber richtig. In fett triefende Halal Schawarma an einem rollenden Stand aus Alu?! Drake-Cruiser. Jenau mein Ding. Und der Monstertruck mit der Ladung Stahl fährt an dir vorbei. Baustelle 24/7. Fast Food-Ketten sehen aus wie der neueste AppleStore. Es dreht sich alles ums Essen. Überall. Ab 22 Uhr halten alte Autos in der 2. Spur – die Reinigungskräfte stürmen die Shops. Und Überraschung: kein Weißer dabei. Ach, was?!
Aber dennoch so normal – der Späti. Die Shops. Menschlich. Warum fasziniert mich das so? Weil Berlin zu einer Show geworden ist? Castingallee. Cappuccinostrich. Ja, da wollen alle etwas sein. So anstrengend.
Was ich nach den ersten Minuten, auf dem Weg zum Hostel, gedacht habe: Wo landet hier das Abwasser? Wie kommt Frischwasser in diese Stadt? Wann und wie wird der Müll, der nach 19 Uhr auf die Straße gestellt wird, aus dem Blickfeld entfernt. Was da für Logistik hintersteckt. Faszinierend. Das dachte ich mir auch in Hong Kong.
Das schöne ist – Die Touris. Die Businessleute. Alte New Yorker (70+), die sich ein Taxi winken und Mad Man noch live erlebt haben. Keine*r stört sich an dem anderen. Keine*r will glänzen. Jede*r für sich. Jede*r macht sein Ding. Das gefällt mir richtig gut. Laut, bunt und bla bla. Is klar.
Wie hat man sich zu der Hochzeit (nicht Hochzeit!! Nochmal lesen bitte!) von SATC immer vorgestellt, wie man NYC erleben wird. Man das auch alles haben, sehen und fühlen wollte. Mit 40. Dann …dann. Wenn dann so richtig. H genau. Es gibt kein Morgen. Mit 30 noch ufregend. Jetzt einfach buchen und fertig. Jut jemacht. Gutes Timing in meinem Leben.
Ich fühle mich nicht als Fremde. Wehe irgendeine*r verdreht jetze die Augen. Isso. Ich fühle mich hier sofort am richtigen Ort. Jetzt verstehe ich die Dokus und Klischees, die wir Europäer immer hören. Es ist genau so. Nehm ich. Glaube ich.
Eines hat NYC mit Berlin gemeinsam. Es riecht an jeder Ecke nach Gras. Sehr gut. Weitermachen.
Einer muss sein. Also wie man sich am Times Square fotografieren kann ist mir nen Rätsel. Ein Ort, wo Werbung und Kapitalismus offensichtlich stattfinden. Was ist daran eine Attraktion. Das ist krank und falsch.
Wolkenkratzer sind nichts besonderes. China, Kanada…aber hier ist es ein Ort ohne ‚irgendetwas gezwungenes‘. Es ist einfach so. So cool muss eine Stadt erstmal sein.
Ich habe jetzt noch 4 volle Tage und ich werde alles abklappern. Aber ich bin nicht gelangweilt und freue mich. Hier kann ich mich bewegen und bin ein Teil davon. Keine Angst, ich will es hier nicht schaffen und teile mir ab Oktober mit 5 Anderen ein 40qm-Appartement. Aber ich kann es verstehen. Natürlich werden jetzt die Filme aus NYC viel mehr Spaß machen. Guck, da war ich auch. Und ich stehe dazu. Ich bin auch nur ein 90er Kid. 30 Rocks. Wallstreet. Das wird ein Fest.
Ich habe nur einen Wunsch vor Ort. Alec Baldwin zu treffen. Hochzeit (Jetzt richtig gelesen?) muss mittlerweile auch nicht mehr sein. Ich gebe dich frei, Alec. Es ist ok. Lebe dein Leben.
Themenspeicher SIM-Karte: Amerika erlaubt keine SIM-Karten für chinesische Smartphones. Gut, dann ist das auch geklärt. Schönen Dank auch Winnie Puuh.